Eine Geschichte der bayerischen Biergärten

Ab Mai ist Biergartenzeit. Ob Jung oder Alt und egal welche Herkunft, alle kommen zusammen, um im Schatten hoher Bäume die Seele baumeln zu lassen. Auf dem Kies stehen Bierbänke und Biertische. Bratwürste, Brezen, Obatzder werden gegessen, süffiges Bier wird getrunken. Es darf geredet werden und geschwiegen. Alles ist erlaubt, aber nur zwei Dinge sind wirklich verboten: Hektik und Stress. Der Biergarten ist eben eine Oase der Gemütlichkeit.

Perfekter, pittoresker Platz

Der Biergarten ist eine bayerische Besonderheit, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. In München gab es die ersten seiner Art. Damals wurde überwiegend untergäriges Bier getrunken, welches nur in der kalten Jahreszeit produziert werden konnte. Brauer aus München legten aus diesem Grund Keller an, in denen das Bier ganzjährig kühl mit Natureis gelagert werden konnte. Desweiteren wurden hohe Kastanienbäume um die Keller gepflanzt, die zusätzlich in den Sommermonaten für Schatten und Kühle sorgten. Eigentlich ein perfekter, pittoresker Platz, um das gelagerte Bier an Ort und Stelle zu verkosten. Das dachten sich auch die Brauer. Sie stellten also Bänke und Tische auf...der Rest ist bekannt.

Biergarten, so nennt man also die Gastronomie, die im Freien stattfindet. In Franken sagt man zum Biergarten auch heute noch gerne „Bierkeller“, da man früher zum Trinken und Brotzeiten „auf den Keller“ gegangen ist. Ein solcher Keller ist z.B. der Herzogkeller in Bayreuth. Der größte und bis heute gut besuchte Biergarten ist mit etwa 8000 Plätzen der Hirschgarten in München. An zweiter Stelle kommt der Biergarten im Englischen Garten am Chinesischen Turm.

Nehmen Sie sich Zeit für Ihre eigene Brotzeit


In traditionellen bayerischen Biergärten werden nicht nur Biere ausgeschenkt, sondern auch alkoholfreie Getränke für die kleinen Gäste und für die ganz kleinen Gäste, die Hunde, gibt es eine Schale mit kühlem Wasser. Bestellt man im Süden Bayerns ein „Bier“, so bekommt man eine Maß Helles und im Norden ein Seidla Kellerbier. Auf den Bierkellern in Franken wird auch gerne Pils getrunken. In altbayerischen Biergärten trinkt man vorzugsweise Weißbier sowie Radler und die Russn-Maß.

Was viele nicht wissen: in einem richtigen Biergarten darf man ungestraft seine mitgebrachten Speisen verzehren. Dies bestimmte im 19. Jahrhundert König Ludwig I. Die Biergärten, die damals um München wie Pilze aus dem Boden schossen, waren sehr beliebt, und die Wirte der Brauwirtschaften in der Stadt befürchteten durch die „Abwanderung“ in der warmen Jahreszeit hohe Einbußen. Der König verfügte daraufhin, dass die Biergärten zwar Bier ausschenken aber keine Mahlzeiten zum Verkauf anbieten dürfen.

Damals also musste man, sofern man im Biergarten essen wollte, seine Brotzeit selbst mitbringen. Heute darf man es, daran hat sich nichts geändert. Irgendwie und sowieso eine schöne und unaufgeregte Tradition. Wie ja auch der Biergarten selbst einfach nur schön und unaufgeregt und lauschig ist – eben eine rechte Oase der Gemütlichkeit.

Schöne Biergärten in Bayreuth

 

Genießen Sie den Sommer in Bayreuth in entspannter Atmosphäre. Eine deftige Brotzeit und ein kühles Bier schmecken im schattigen Biergarten ganz besonders. Wir zeigen Ihnen gemütliche Oasen in Bayreuth in unserem Biergarten-Special.

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