Bierwandern so gefragt wie nie

Weltrekord und mehr als eine Reise wert: Bierland Oberfranken

FRÄNKISCHE SCHWEIZ
Mit rund 1000 verschiedenen Bieren und 200 Brauereien ist Oberfranken Bierweltmeister und Metropole für Bierliebhaber aus aller Welt. Alleine in der Fränkischen Schweiz gibt es über 120 Brauereien die rund 600 verschiedene Biersorten herstellen. Nirgends auf der Welt ist die Brauereidichte so groß wie in der Fränkischen Schweiz, dem Paradies für Bierliebhaber.

Daher wundert es auch nicht, dass hier das Bier auch touristisch vermarktet wird und das es inzwischen zahlreiche Bierwenderwege von Brauerei zu Brauerei gibt. Etwas ganz besonderes für die Liebhaber des Gerstensaftes und des Wanderns hat sich aber vor einigen Jahren die Tourist-Information in dem kleinen Städtchen Waischenfeld ausgedacht: Geführte Brauereiwanderungen die einen ganzen Tag lang dauern und zu insgesamt sechs Brauereien führen. Diese Brauereiwanderungen haben sich inzwischen zum „Wanderhit“ in der Fränkischen Schweiz entwickelt. Alleine im letzten Jahr führten die vier Bierwanderführer über 2200 Gäste zu den Brauereien von Waischenfeld bis Aufseß, in jene Rekordgemeinde die im Jahre 2000 als Bierweltmeister mit der höchsten Brauereichte der Welt sogar ins Guinnesbuch der Rekorde aufgenommen wurde. Start für diese Bierwanderungen ist jeweils um 9 Uhr am Marktplatz in Waischenfeld. Von dort geht es durch das Wiesenttal nach Nankendorf zur Brauerei Schroll die sowohl ein dunkles Landbier als ein helles Bier braut. Während der Starkbierzeit braut der Braumeister hier auch ein süffiges Bockbier ein. Von dort geht es weiter zur „größten Biertankstelle“, der Brauerei Krug in Brietenlesau die ebenfalls verschiedene Biersorten, von dunkel und hell bis hin zum Weizenbier, anbietet. Über die Jurahöhe führt der Weg weiter zur Bauerei Reichold nach Hochstahl wo das Mittagessen eingenommen werden kann. Auch eine Brauereiführung ist dort möglich. Nach der Mittagsrast geht es weiter zur legendären Kathibräu nach Heckenhof, wo es nur ein süffiges Schwarzbier gibt. Die Kathibräu gilt auch als Motorradtreffpunkt der Fränkischen Schweiz. Am späten Nachmittag kommt der Bierwanderer dann im Sonnenhof in Aufseß bei der Brauerei Rothenbach an, die wieder verschiedenste handwerklich eingebraute Biersorten anbietet. Um 17.45 Uhr steht dann dort ein Bus zur Abfahrt bereit, der die Bierwanderer zurück nach Waischenfeld zu der dortigen Kult-Brauerei Heckel bringt bei der es ein obergäriges und naturtrübes Kellerbier zu kosten gilt. In der Wirtsstube der Brauerei Heckel warten auf den hungrigen Bierwanderer bereits die von einer Metzgerei angelieferten reichhaltigen Brotzeitteller, die aber spätestens vor Wanderbeginn bestellt werden müssen, da die das Brauwirtshaus nur Getränke anbietet. Möglich ist dort aber auch, dass man sich seine Brotzeit selbst mitbringt. In der Brauerei Heckel erhält der Bierwanderer dann auch die Urkunde „Trinkfester Brauereiwanderer der Fränkischen Schweiz“ ausgehändigt, die im Preis inbegriffen ist.

Die Teilnahmegebühr für die Brauereiwanderung beträgt 10 Euro pro Person und beinhaltet neben der Urkunde auch die Führung und den Rücktransfer nach Waischenfeld. Die Brauereiwanderungen werden ab acht Personen und maximal 35 Personen durchgeführt. Termine und Preise für Gruppen gibt es bei der Tourist-Information Waischenfeld unter Telefon 09202-960117 oder im Internet unter www.waischenfeld.de. Man sollte sich aber rechtzeitig anmelden, da die Brauereiwanderungen meist lange vorher schon ausgebucht sind. Unter  www.bierland-oberfranken.de sind alle 200 Brauerein und 600 Biergärten in Oberfranken mit Wort und Bild beschrieben. Zu finden sind dort auch über 50 Tourenempfehlungen für Brauereiwanderungen zu Fuss, mit dem Rad oder mit Bus und Bahn und ein großen Veranstaltungskalender zu den wichtigsten kleinen und großen Veranstaltungsterminen, Kirchweihen und Volksfesten in Oberfranken. tw

Info Bierland Oberfranken:
Oberfranken ist der Regierungsbezirk in Bayern, in dem das Bier seine Heimat hat. Die Oberfranken blicken voller Stolz auf ihre Jahrtausende alte Biergeschichte zurück: Der älteste Beleg für die Braugeschichte in Deutschland besteht aus Bierkrügen, die nahe Kulmbach in einem Grab aus der Zeit um 800 vor Christus gefunden wurden.

Heute ist Oberfranken mit sage und schreibe 200 Brauereien, darunter 175 handwerklichen Familienbrauereien, die Region mit der höchsten Brauereidichte der Welt. Der kleine, bayerische Regierungsbezirk hat mehr Brauereien als Belgien und Irland zusammen. Auf eine Brauerei kommen dort genau 5511 Einwohner (Durchschnitt in Deutschland: auf eine Brauerei kommen 60.000 Einwohner, in Bayern 20.000). Oder anders ausgedrückt: wer quer durch Oberfranken fährt, kommt im Durchschnitt alle 6 Kilometer an einer Brauerei vorbei. Manchmal sogar an mehr, wie in der Brauerei- Weltrekordgemeinde Aufseß, aber auch in anderen oberfränkische Brauereizentren wie Forchheim, Bamberg oder Staffelstein, oder kleine Gemeinden wie Eggolsheim, Memmelsdorf, Hallerndorf, Wiesen oder Burgebrach. Knapp verschiedene 1000 Biere sind es, die in Oberfranken gebraut werden. Vom Pils über die dunklen Landbiere zu den Saison- und Festbieren, zu denen auch die stärkeren Bockbiere gehören, von den unfiltrierten und ungespundeten Bieren wie den Kellerbieren oder dem Kräusen hin zu verschiedensten Weizenbieren und Spezialbieren wie dem Roggala oder dem Rauchbier.

Der Verein Bierland Oberfranken ist ein Zusammenschluss von mehr als 180 oberfränkischen Brauereien, die sich das Ziel gesetzt haben, die Brauereivielfalt und die Bierkultur zu fördern, und über Oberfranken hinaus bekannt zu machen. Bierland Oberfranken organisiert Imageaktionen, Messeauftritte und Kooperationen zwischen den Brauereien. Weitere Infos gibt es bei der Geschäftsstelle von Bierland Oberfranken in der Handwerkskammer in Bayreuth unter Telefon 0921 / 910 – 139. tw

Teilen: